Gummi im Schacht
Haben Sie sich einen Gullydeckel schon einmal richtig angesehen? Gut möglich, dass Sie darauf den Schriftzug TBS finden und dass er von uns mit Gummidichtung versehen wurde.
RIS Rubber und TBS
RIS ist die Abkürzung von Rubber Industrie Soest, mit der in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts alles angefangen hat. Weil Unternehmen wuchs und mehr Platz brauchte, hat es sich schließlich in Lelystad niedergelassen. Der Name RIS wurde allerdings beibehalten, und zwar nicht mehr als Abkürzung, sondern als einen Wink an die Vergangenheit. Der erste Auftrag, den wir in Soest erhielten, kam von TBS Soest und bestand darin, Schachtränder, Auslassöffnungen und Schachtabdeckungen mit einer Gummidichtung zu versehen. Rund 70 Jahre später ist TBS noch immer ein guter Kunde, und die Zusammenarbeit erstreckt sich inzwischen über ein umfassendes Produktpaket.
Das Technisch Bureau voor gietijzer producten Soest (TBS) wird zu Beginn der dreißiger Jahre gegründet und stellt in den Anfangsjahren ausschließlich Auslassöffnungen und Schachtabdeckungen aus Gusseisen her. Als kurz vor Kriegsbeginn Eisen immer schwerer zu beschaffen und zunehmend teurer wird, experimentiert das Unternehmen mit einer Kombination aus Gusseisen und Beton. Dies erweist sich aufgrund der hohen Qualität und der geringen Kosten als großer Erfolg. In den folgenden Jahren wächst TBS weiter und wird schließlich Marktführer für Abflusskanäle, Schachtabdeckungen, Schütze und Rückschlagventile. 2017 wird TBS von Triacta übernommen, und 2020 bündelte es seine Kräfte mit SVA. Heute sind beide Unternehmen als Marke in der TBS-SVA GROEP in Nederweert untergebracht.
Gusseisen, Gummi und Beton in einem Produkt vereint
Die Anbringung der Gummiabdichtungen an den Gusseisenprodukten von TBS erfolgt in unserem Werk in Lelystad. Hier erhalten Schachtränder, Auslassöffnungen und Schachtdeckel eine Gummidichtung. Diese Gummidichtung verhindert die lästigen Klappergeräusche beim Überfahren der Abdeckungen durch den Verkehr. Das Gummi absorbiert auch die Vibrationen, was den Verschleiß senkt und die Lebensdauer erhöht.
Von Natur aus sind Gummi und Metall keine Freunde. Um dennoch eine Verbindung der beiden Materialien herstellen zu können, wurde ein spezielles Verfahren entwickelt. Da Gusseisen aus der Sandform eine raue Oberfläche hat, braucht es nicht künstlich aufgeraut zu werden. Deshalb können die Schachtränder, Auslassöffnungen und Schachtabdeckungen direkt mit einem Haftungsprimer versehen werden, durch den das Gummi am Metall haftet. Nach der Anbringung des Primers wird unvulkanisiertes Gummi auf dem Gusseisen befestigt und die Schablonen werden in der richtigen Position aufgesetzt. Das Gusseisen mit Schablone wird in die warme Presse befördert, wo der Vulkanisierungsvorgang stattfindet. Während dieses Vorgangs erhält das Gummi seine Form und seine besonderen Eigenschaften. Anschließend wird überschüssiges Gummivlies entfernt und die Produkte werden schwarz lackiert. In der Betonfabrik in Nederweert wird das Gusseisen im Betongehäuse weiter verarbeitet, bis das Endprodukt einsatzbereit ist.
Ein besonderes Verfahren, bei dem die Materialien Gusseisen, Gummi und Beton verbunden werden und wieder in der Straße verschwinden. Gute Abwassersysteme werden immer wichtiger. Daher sind wir stolz, durch die Zusammenarbeit mit SVA-TBS unseren Beitrag dazu leisten zu können.